Nächtlicher Großbrand fordert rund 80 Einsatzkräfte


Einsatzort: Sontheim-Bergenweiler, Weiherstraße
Datum / Uhrzeit: 01.07.2017 um 03:39
Einsatzart: Brand

(mr) Aus bisher ungeklärter Ursache entwickelte sich in der Nacht zum Samstag ein Brand in einem landwirtschaftlichen Betrieb an der Weiherstraße im Sontheimer Ortsteil Bergenweiler. Nachbarn waren in der Nacht gegen 3:30 Uhr von merkwürdigen Geräuschen aufgewacht und hatten das Feuer im Strohlager des Hofes bemerkt. Sofort informierten sie über den Europanotruf “112” die integrierte Leitstelle in Aalen. Diese alarmierte um 3:39 Uhr zunächst die Feuerwehren aus Bergenweiler und Sontheim, sowie einen Rettungswagen aus Giengen mit dem Einsatzstichwort “Brand 4 – Brennt Scheune”.

Mit als erster vor Ort war der stellvertretende Kreisbrandmeister und Mitglied der Einsatzabteilung Bergenweiler Uli Steeger. Schon auf der Anfahrt war der Feuerschein im Dorf sichtbar. So wurde unverzüglich die Drehleiter aus Giengen zur Überlandhilfe alarmiert und eine Wasserentnahme im Schlosshof aufgebaut. Eine weitere Wasserentnahmestelle wurde in der Burgberger Straße, rund 600m von der Brandstelle entfernt eingerichtet.

Die große Menge Wasser wurde benötigt um die Rohre für die Riegelstellungen zu speisen, die die angrenzenden Gebäude vor einem Flammenüberschlag schützen sollten. Da an das Strohballenlager einerseits eine weitere Gerätescheune und auf der anderen Seite das Stallgebäude angebaut war, mussten mehrere C-Rohre vorgenommen werden. Auch vom Korb der Drehleiter aus wurde ein großes Wenderohr in Stellung gebracht. Zeitweise waren auch noch Kräfte im Innenangriff damit beschäftigt die meterhoch gestapelten Rundballen abzulöschen. Mit vereinten Kräften ist es den rund 60 Feuerwehrleuten gelungen den Brand auf das Strohlager zu begrenzen und alle angebauten Gebäude zu halten.
Um genug Vorrat an Atemschutzgeräten an der Einsatzstelle zu haben, wurde gegen 4:30 Uhr der Gerätewagen Atemschutz aus Heidenheim nachgefordert. Mit im Einsatz war ab diesem Zeitpunkt zum Schutz der Einsatzkräfte mit zwei Fahrzeugen auch die DRK-Schnelleinsatzgruppe (SEG) Niederstotzingen.

Weitere große Herausforderung für die Feuerwehrleute war es neben der Brandbekämpfung, die 60 entlaufenen und verängstigten Rinder in Zaum zu halten. Zeitweise musste die direkt hinter dem Hof vorbeilaufende Bahnlinie wegen der entlaufenen Kühe gesperrt werden. Die Tiere flüchteten aus Panik in angrenzende Gärten und verteilten sich nahezu im ganzen Dorf. Sie wurden von Mitarbeitern des Landwirts, Anwohnern und Feuerwehrleuten wieder eingefangen und in einer kleinen Weide eingesperrt.

Äußerst entschlossen wehrte sich eine Kuh und verletzte beim „Almabtrieb“ einen Mitarbeiter des Betriebs am Rücken. Er musste, neben einem Feuerwehrmann der sich ebenfalls beim Versuch ein weiteres Tier einzufangen eine Verletzung einhandelte, vom Rettungsdienst medizinisch versorgt werden. Nachdem sich das Tier nicht hatte dazu bewegen lassen zum Hof zurück zu kehren und sich weiterhin sehr aggressiv gegenüber den Einsatzkräften und Helfern verhielt, wurde es in Rücksprache mit Besitzer, Veterinär und Polizei von einem Jäger getötet.

Im Verlauf des Einsatzes der rund sieben Stunden in Anspruch nahm, waren insgesamt rund 80 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, Bayrischem Roten Kreuz, ASB und Polizei eingebunden. Hinzu kamen Helfer aus der Bevölkerung, Mitarbeiter des Landwirts und von Energieversorgern sowie der Notfallmanager der Deutschen Bahn AG.


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