Feuerwehr feiert Geburtstag: 150 Jahre Retten-Löschen-Bergen-Schützen


Ort: Herbrechtingen
Datum / Uhrzeit: 19.05.2018


(sam) Sie löschen Feuer, retten Menschen, Tiere und Sachwerte und sind Tag und Nacht für die Bevölkerung Herbrechtingens zur Stelle, wenn sie gebraucht werden. Die Einsatzabteilung Herbrechtingen feiert am 19. Mai ihr 150 jähriges Bestehen. 150 Jahre Kameradschaft, 150 Jahre der Wahlspruch „Einer für Alle – Alle für einen“, 150 Jahre ehrenamtlicher Dienst am Nächsten.

Rückblick: Brandbekämpfung war lange eine Angelegenheit des ganzen Dorfes und allgemeine Bürgerpflicht. Alljährlich im Frühjahr, wenn der Gemeinderat die Gemeindedienste vergab, kam auch die Feuerwehr an die Reihe. So wurden am 5. Februar 1739 in Herbrechtingen eine Gruppe Männer dem Feuerwagen zugeordnet. In dieser Zeit hatte Herbrechtingen offensichtlich noch keine Feuerspritze. Die Einwohner waren in zwei Fahnen eingeteilt: In blauen Fahnen und roten Fahnen mit je einem Rottenmeister. So bald zu ungewöhnlicher Zeit die Glocke rief, eilte alles, den Feuereimer in der Hand, dem Brandplatz zu. Dort standen die beiden Rottenmeister mit ihren Fahnen. Die „Blaue“ formierte die Feuereimer-Kette vom Brandplatz zur Brenz, während die „Rote“ die Brandleitern an die Mauern lehnten, sie besetzten und die Eimer in die Flammen schütteten. Die leeren Eimer wanderten über eine zweite Kette, die hauptsächlich aus Frauen und Mädchen bestand, zur Brenz zurück.
Mit der Anschaffung einer Feuerspritze änderte sich einiges. Die Feuerspritze kann als Anfang der Feuerwehren bezeichnet werden, weil der Umgang mit einer Spritze gelernt sein wollte. Mit der Spritze trat auch eine dritte Fahne auf, die gelbe Fahne, die ohne Zweifel die Pumper erfasste. Wann die erste Feuerspritze in Herbrechtingen beschafft wurde steht nicht fest, weil über die Zeit von 1748 bis 1760 Unterlagen fehlen. Bei der Vergabe der Gemeindeämter im Jahre 1761, wurden zur Instandhaltung der Feuerspritze weitere Männer organisiert.
Die Anschaffung der ersten Feuerwehrspritze für Herbrechtingen fällt deshalb in die Zeit zwischen 1739 und 1760. Die Feuerspritze, die für Herbrechtingen im Jahr 1776 bei der Ludwigsburger Glockengießerei bestellt wurde, war also nicht die Erste.

Diese Verhältnisse herrschten wohl längere Zeit vor, denn auch die unter König Friedrich am 20. Mai 1808 erlassene Feuerlösch-Ordnung schrieb noch nicht die Aufstellung spezieller Feuerwehren vor sondern bestimmte, dass die Bürgerschaft jeden Ortes in mehrere Rotten einzuteilen, sowie für jede eine Fahne anzuschaffen sei, woran die Rotte ihre Führer erkenne.

Erst die Landesfeuerlöschordnung vom Jahr 1885 brachte die Verpflichtung der Gemeinde, organisierte Lösch- und Rettungsmannschaften in Form von freiwilligen Feuerwehren, Berufsfeuerwehren oder Pflichtfeuerwehr aufzustellen. Der Gesetzgeber schrieb damit etwas vor, was in vielen Gemeinden schon ohne gesetzliche Vorschrift geschaffen wurde und was sich schon gut bewährt hatte. Auch in Herbrechtingen hatten verantwortungsbewusste Männer unter Schultheiß Rippmann eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. Leider war bisher das Gründungsjahr nicht näher bekannt. Es war lediglich bekannt, dass anlässlich einer Zusammenkunft im „Gasthaus Adler“ der Gesangverein „Liederkranz‘ und die Feuerwehr gegründet und dies niedergeschrieben wurden. Nachdem beim Gesangverein eine Fahne mit der Jahreszahl 1868 vorhanden ist, galt dies auch als das Gründungsjahr.

Happy Birthday Einsatzabteilung Herbrechtingen.

+++ Safe the Date +++

Am 10. Juni richtet die Einsatzabteilung Herbrechtingen den Kreisfeuerwehrmarsch aus. Hierzu ist die Bevölkerung herzlich eingeladen. Nähere Infos folgen.

Die ganze Geschichte der Feuerwehr Herbrechtingen findet ihr unter:

www.feuerwehr-herbrechtingen.de

FOTO(ca. 1900-1915): Einsatzabteilung Herbrechtingen am Gerätehaus in der Pfarrstraße


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