Neues Team kümmert sich um Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr
Die Feuerwehr ist verpflichtet, die Öffentlichkeit über Einsätze zu informieren. Doch wer darf etwas sagen und wie viel darf gesagt werden?
Wann muss die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand eines Einsatzes informiert werden und wann reicht ein einfacher Nachbericht?
In Zeiten von Smartphones und mobilem Internet sind dies Fragen, die den Einsatzkräften dringender denn je auf den Nägeln brennen. Denn schneller als oft gewünscht, haben Passanten oder auch unliebsame Zaungäste selbst Fotos gemacht und diese auf Facebook gepostet. Die Bilder sind in der Welt. Doch die Information, was genau geschieht, die ist damit nicht verbunden.
Um dieses Phänomen besser in der Hand zu haben, um Informationen selbst gezielt zu verbreiten, gehen mehrere Feuerwehren im Kreis seit einiger Zeit einen neuen Weg: Sie veröffentlichen Einsatzmeldungen nicht mehr nur auf ihren Homepages, sondern auch auf Facebook. Und sie informieren die Presse auf direkten digitalen Kanälen, so dass besonders wichtige Informationen möglichst schnell unter möglichst vielen Bürgern verbreitet werden.
Wie bedeutsam gerade bei Großeinsätzen die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Journalisten ist, zeigte kürzlich der Einsatz an der Heidenheimer Aquarena, bei dem zunächst von einem Chlorgasalarm ausgegangen werden musste. Weil die Presse umgehend mit Fakten versorgt worden war, dass es keinen Gasalarm gab, konnte diese Entwarnung auch über die Online-Portale von Zeitungen schnell weitergegeben werden und so zur Vermeidung von Ängsten und falschen Gerüchten beigetragen werden.
Einzigartig in Baden-Württemberg
Nachdem sich dieses Vorgehen in Heidenheim und auch in Herbrechtingen bewährt hatte, schlug auch der Kreisfeuerwehrverband Ende vergangenen Jahres diesen Weg ein. Unter der Leitung von Dennis Straub von der Feuerwehr Heidenheim wurde ein Team gebildet, das nun an 365 Tagen im Jahr im Einsatz ist, um die Öffentlichkeit zu informieren. Zur Gruppe gehören Nils Molt und Siegfried Falten aus Heidenheim, Michael Salwik aus Herbrechtingen und Jan Kupferschmid von der Dettinger Wehr.
Die Gruppe versteht sich als Unterstützung für die örtlichen Feuerwehren, wurde an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal speziell geschult, um auch rechtlich alle Pflichten zu kennen und versteht sich nun als Bindeglied zwischen Feuerwehr, Presse und Bürgern. Der Einsatz des Teams beschränkt sich nicht nur auf Einsätze, sondern betrifft auch Veranstaltungen und Übungen.
Für die Gruppe, die – wie alle Feuerwehren im Kreis – ausschließlich ehrenamtlich ihren Dienst tut, bedeutet die Aufgabe, bei nahezu jedem Einsatz im Kreisgebiet vor Ort zu sein und das Geschehen zu dokumentieren. In Baden-Württemberg gibt es derzeit keinen anderen Landkreis mit rein ehrenamtlichen Feuerwehren, in dem eine derart zentral organisierte und digitalisierte Öffentlichkeitsarbeit bereits Praxis ist.
Quelle: HZ-Online 31.05.2017 | pm