Hauptversammlung: Gestern und heute – Die Feuerwehr Heidenheim im Wandel


Ort: Heidenheim
Datum / Uhrzeit: 12.05.2023


HEIDENHEIM(sam) Am vergangenen Wochenende fand im Kommunikationszentrum der Paul Hartmann AG die Hauptversammlung der Feuerwehr Heidenheim statt. Zahlreiche Gäste, darunter Oberbürgermeister Michael Salomo und Bürgermeisterin Simone Maiwald, Vertreter des Gemeinderates und Mitglieder der Einsatzabteilungen folgten der Einladung von Rainer Spahr, der zum 19. Mal in seiner Eigenschaft als Kommandant durch den Abend führte. 

Kommandant Rainer Spahr blickte in seinem Bericht nicht nur auf das vergangene Einsatzjahr zurück, sondern fragte sich auch, woher die Feuerwehr Heidenheim eigentlich komme. Schlussendlich haben die „Corona-Jahre“ hierbei einen Prozess beschleunigt, der bereits vor der Pandemie zu erkennen war – Allerdings habe sich das Tempo dadurch verschärft, so Spahr und ging zurück in seine Feuerwehr-Anfänge in den späten achtziger Jahren.

Die Welt innerhalb der Feuerwehren habe sich gewandelt: „Was früher Kopfzerbrechen bereitet hat,  ist heute kein Thema mehr. Was jedoch früher selbstverständlich war, ist heute die Grundlage für stundenlange Diskussionen“,  erklärte der Feuerwehrchef. So habe auch die Feuerwehr Heidenheim in den letzten Jahrzehnten viele Veränderungen durchgemacht, die durchweg als positiv zu beschreiben seien. So haben in den letzten Jahrzehnten alle Einsatzabteilungen in Heidenheims Stadtteilen bestand und sorgen im Notfall für eine schnelle Hilfe. Einzig die damalige Abteilung Aufhausen wurde in die Einsatzabteilung Schnaitheim integriert. Auch den Fuhrpark der Gesamtfeuerwehr habe man bis heute optimiert. Zwar war der Fahrzeugbestand zu damaligen Zeiten höher als heute, doch haben man im Vergleich zu anderen Wehren in dieser Größenordnung, dank der fortschrittlichen Technik und einer zeitgemäßen Verteilung, eines der wirtschaftlichsten und einsatztaktisch modernsten Fahrzeugkonzepte. Mit keinen größeren Ausgaben rechnet Spahr hinsichtlich der Gerätehäuser in den nächsten Jahren. Waren vor 30 Jahren die Gebäude der Brandschützer in einem schlechten baulichen Zustand, konnten die Mängel durch An- und Umbauten nahezu komplett behoben werden. Umgekehrt verhalte sich es jedoch mit der Personalstärke der hauptamtlichen Kräfte. So verfügte die Feuerwehr Heidenheim früher über mehr hauptamtliches Personal. Entgegengewirkt haben man hierbei jedoch mit Einstellungen in den letzten Jahren, weshalb man nach einer langen „Durststrecke“, wie der Kommandant es nannte, wieder auf einem guten Niveau angekommen sei.

Steigende Einsatzzahlen, andere Einsatzschwerpunkte

Als stetig steigend verzeichnet die Feuerwehr die Einsatzzahlen im Stadtgebiet und in den Abteilungen. Rückte man vor 30 Jahren zu 200 bis 300 Einsätzen pro Jahr aus, seien es heute durchschnittlich 400 bis 500 Ernstfälle. Auch das Einsatzspektrum habe sich gewandelt. Musste man sich damals vermehrt mit schweren Verkehrsunfällen und größeren Bränden auseinandersetzen, sind es heute Brandmeldeanlagen, Menschenrettungen bei Türöffnungen und die Rettung von erkrankten Menschen mittels der Drehleiter, die die Einsatzzahlen in die Höhe treiben.

Da es schwierig sei in Zeiten wie diesen in die Zukunft zu blicken, so Spahr, wolle man sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren und kommende Herausforderungen annehmen. Hierfür stehen rund 222 Frauen und Männer bei der Feuerwehr Heidenheim ehrenamtlich zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit.

Feuerwehr als verlässlicher Partner in Krisenzeiten

Als von Unsicherheit und Angst geprägten Zeit beschrieb Heidenheims Oberbürgermeister Michael Salomo die vergangenen Jahre, die hinter der Bevölkerung liegen. Die Pandemie, der vorherrschenden Angriffskrieg mitten in Europa und die Energieknappheit warfen sowohl im Heidenheimer Rathaus als auch bei der Feuerwehr Fragen auf, die es zu beantworten galt. War man es gewohnt, in einer sicheren und kontrollierbaren Umgebung zu leben, so Salomo, musste man innerhalb kürzester Zeit  lernen, dass Prävention und Schutzvorkehrungen im Zivil- und Katastrophenschutz nicht nur aktualisiert werden mussten, sondern auch nicht ausreichend vorhanden seien. Hier habe die Feuerwehr in Zusammenarbeit mit der Verwaltung Pläne und Vorkehrungen getroffen, um auf künftige Sonderlagen vorbereitet zu sein. So habe man zuletzt lange vor einem ungewissen Winterbeginn im letzten Jahr ein Konzept erstellt, wie man im Falle einer Gasmangellage und einem großflächigen Stromausfall die Kommunikation und Infrastruktur in allen Stadtteilen sicherstellte. Dabei war dieses Konzept so überzeugend, dass andere Städte und Kommunen sich an diesem Modell orientierten.

Was der oberste Dienstherr der Feuerwehr jedoch als positiv und beruhigend beschrieb, sei die Tatsache, dass die Feuerwehr in Krisenzeiten immer zur Stelle ist und vor Herausforderungen nicht zurückschrecke. Damit die Bevölkerung jedoch auch in Zukunft  auf die Feuerwehr zählen könne, investiere die Verwaltung und der Gemeinderat auch weiterhin in die Feuerwehr, was aktuelle Maßnahmen wie Erneuerungen und Beschaffungen zeigen würden.

Kreisbrandmeister Michael Zimmermann informierte die Versammlung über den aktuellen Stand der elf Landkreiswehren und die Projekte seitens des Landkreises. Erfreut zeigte sich Zimmermann, dass die in 2022 neun gestellten Förderanträge mit einem Beschaffungsvolumen von 1,42 Millionen Euro und einer Fördersumme in Höhe von 282.000 Euro, allesamt bewilligt wurden. Die Beschaffung eines Mannschaftstransportwagens für die Feuerwehr Hermaringen, ein Löschfahrzeug für die Feuerwehr Gussenstadt, sowie ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug für die Feuerwehr Nattheim stünden hierbei auf dem Plan. Neben einem Umbau in der Heidenheimer Wache, wurden die Feuerwehren Giengen, Steinheim, Nattheim und Gerstetten auf den zukunftsweisenden Digitalfunk umgerüstet.

Als „Zentrum des Feuerwehrwesens“ beschrieb Verbandsvorsitzender Uli Steeger die Heidenheimer Feuerwehr und dankte den Feuerwehrleuten für ihr unermüdliches Tun. Ein bewegtes Jahr sei, so Steeger das Jahr 2022 gewesen, in welchem die nach der Corona geprägten Zeit auch die Verbandsarbeit mit etlichen Projekten wieder Fahrt aufgenommen hatte. Aber auch in diesem Jahr kann der Verband einen vollgefüllten Terminkalender vorweisen. Neben Aus- und Fortbildungsveranstaltungen, stehe unter anderem in diesem Jahr noch der Kreisfeuerwehrmarsch im Juni in Gerstetten, die Abnahme des Leistungsabzeichens in Niederstotzingen im Juli, sowie die Kommandantendienstversammlung und die Verbandsversammlung im Oktober auf dem Plan.

Verabschiedungen – Ehrungen – Beförderungen – Aufnahmen

Aus dem aktiven Einsatzdienst wurden an diesem Abend nach 45 und 38 Dienstjahren Rainer Allgaier und Achim Forster (beide Abteilung Mergelstetten) verabschiedet. Zudem wurden sie durch Oberbürgermeister Michael Salomo zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Das Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim wurde Andreas Meyer (Abteilung Oggenhausen) verliehen. Mit dem Ehrenkreuz in Silber des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim wurde Tobias-Lukas Rupp bedacht. Rolf Gauder aus Mergelstetten erhielt das Ehrenkreuz in Silber des Landesfeuerwehrverbandes.

Für 15-jährige Dienstzeit wurden Jens Brandis, Sascha Jäger, Nils Molt, Fabian Roth, Anja Schwänzle (alle Abteilung Heidenheim) und Florian Maier (Abteilung Großkuchen) geehrt. Michael Feth, Holger Herdeg, Katja Sonnenfroh (alle Abteilung Heidenheim), Matthias Krieg, Andreas Meyer (beide Abteilung Oggenhausen) und Andreas Gumper (Abteilung Kleinkuchen) können auf eine 25-jährige Dienstzeit zurückblicken und wurde dafür geehrt. Eine Ehrung für 40 Jahre Zugehörigkeit erhielten Reiner Bauder (Abteilung Schnaitheim), Peter Martin, Rainer Schaufelberger (beide Abteilung Mergelstetten) und Gerald Junginger (Abteilung Oggenhausen).

Beförderung zur Feuerwehrfrau / zum Feuerwehrmann

Abteilung Heidenheim: Lena Adler, Philip Eber, Manuel Ruf, Max Theilacker

Abteilung Mergelstetten: Jonas Daube, Philipp Grüschow

Beförderung zur Oberfeuerwehrfrau / zum Oberfeuerwehrmann

Abteilung Schnaitheim: Claudia Maurer, Steffen Maurer

Abteilung Oggenhausen: Nicki Burkhard, Daniel Haas, Samuel Majer, Dominik Reidat

Abteilung Kleinkuchen: Marc Schmidt

Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann

Abteilung Schnaitheim: Jens Buch

Abteilung Mergelstetten: Tobias Brauch

Beförderung zum Löschmeister

Abteilung Oggenhausen: Andreas Meyer

Ernennung zum Gruppenführer

Abteilung Mergelstetten: Raphael Weidenbacher

Beförderung zur Oberlöschmeisterin / zum Oberlöschmeister

Abteilung Heidenheim: Silke Jung, Bernd Groß, Sven Stegmaier

Abteilung Schnaitheim: Benjamin Baamann, Jens Hause

Abteilung Mergelstetten: Andreas Hackel, Maximilian Kolb

Beförderung zum Brandmeister

Abteilung Heidenheim: Daniel Ratter

Beförderung zur Oberbrandmeisterin

Abteilung Heidenheim: Katja Sonnenfroh

Beförderung zum Oberbrandmeister

Abteilung Heidenheim: Konrad Jung, Markus Profendiener

Abteilung Schnaitheim: Matthias Honeck

Abteilung Oggenhausen: Michael Plichta

Beförderung zum Stadtoberbrandmeister

Hauptamt: Andreas Fähnle, Markus Wolpert

Ernennung zum Leiter des Gefahrgutzuges

Abteilung Schnaitheim: Tayfun Sari

Eintritte 

Abteilung Heidenheim: Luk Lutz, Lennart Schweigler, Andreas Schwenk, Philipp Thurnbauer

Abteilung Schnaitheim: Florian Bürk, Julian Kaufmann

Abteilung Mergelstetten: Daniela Baksa, Karen Gewalt, Nico Nierichlo, Matthias Schneider

Abteilung Oggenhausen: Fabian Thumm


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