Starkes Rückgrat für Nattheim: Feuerwehr blickt auf 2024 zurück


Ort: Nattheim
Datum / Uhrzeit: 11.04.2025


NATTHEIM (sam) Kameradschaft, Einsatzbereitschaft und ein starkes Engagement prägten das Feuerwehrjahr 2024 in Nattheim. Bei der Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr mit den Abteilungen Nattheim, Fleinheim, Auernheim und Steinweiler wurde nicht nur auf die geleistete Arbeit zurückgeblickt, sondern auch der Blick nach vorne gerichtet. Mit über 100 aktiven Mitgliedern, engagierter Jugendarbeit und einem neuen Einsatzfahrzeug präsentiert sich die Feuerwehr bestens aufgestellt für die Herausforderungen der Zukunft.

Auf den Rückblick der Abteilungskommandanten Matthias Hett, Dietmar Albrecht und Matthias Bauer der Einsatzabteilungen Nattheim, Fleinheim, Auernheim und Steinweiler folgte der Bericht des Kommandanten der Gesamtwehr. In seiner Begrüßung machte Kommandant Michael Wiedenmann deutlich, was das Fundament einer funktionierenden Feuerwehr ausmacht: Kameradschaft, Vertrauen und das Miteinander. „Ohne diese besondere Verbundenheit wäre unser Einsatzdienst nicht möglich“, betonte Wiedenmann. Die drei Einsatzabteilungen seien gelebte Beispiele für diesen Zusammenhalt. Dabei hob er besonders hervor, dass jede Aktivität, ob Einsatz, Übung oder Kameradschaftspflege, zur Einsatzfähigkeit und zur Stärke der Gesamtwehr beitrage.  “Wir vertrauen einander blind, denn im Einsatz hängt unser Leben oft von der Verlässlichkeit des anderen ab“, so Wiedenmann.

Rückblick auf ein intensives Jahr

Das Jahr 2024 war für die Feuerwehr Nattheim ereignisreich. Insgesamt rückten die Einsatzkräfte zu 32 Einsätzen aus. Ob technische Hilfeleistung, Brandbekämpfung oder Unwetterlage, die Feuerwehr war rund um die Uhr einsatzbereit. Besonders prägend war der 31. Mai, als die Führungsorganisation „Unwetter“ aktiviert wurde, um auf eine drohende Unwetterlage angemessen reagieren zu können. Wiedenmann betonte, dass intensive Vorbereitungen und Einsatzplanung dafür sorgten, im Ernstfall effizient und zielgerichtet handeln zu können.

Ein Meilenstein des Jahres war die Inbetriebnahme des neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs (HLF 10) in der Abteilung Nattheim. Nach dreijähriger Planungs- und Beschaffungsphase konnte das Fahrzeug Ende November in Dienst gestellt werden. Mit 2.000 Litern Löschwasser, moderner Akkutechnik innerhalb der feuerwehrtechnischen Ausrüstung und einem integrierten Schaummitteltank ist das HLF 10 nicht nur ein technisches Highlight, sondern auch gezielt auf die Anforderungen der örtlichen Gegebenheiten zugeschnitten. „Ein Projekt, das mit viel Herzblut und Engagement verwirklicht wurde“, so Wiedenmann.

Auch auf Landkreiseben war die Feuerwehr Nattheim aktiv: Am 13. Juli richtete sie die Abnahme des Leistungsabzeichens des Landkreises Heidenheim aus. Die Abteilungen Nattheim und Fleinheim überzeugten dabei mit mehreren Gruppen in den Stufen Bronze und Gold, ein Ergebnis intensiver Vorbereitung und Motivation.

Aktuell zählt die Gesamtfeuerwehr Nattheim 108 aktive Mitglieder, darunter zehn Frauen. Die Abteilung Nattheim stellt mit 55 Kräften die größte Einheit, Fleinheim folgt mit 28, Auernheim und Steinweiler mit 25. Hinzu kommen 29 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr sowie 45 Mitglieder in der Altersabteilung. Diese breite Aufstellung, so Wiedenmann, sichere nicht nur die Einsatzfähigkeit heute, sondern sei auch eine Investition in die Zukunft.

Ein Dank galt auch der Gemeinde und insbesondere Bürgermeister Norbert Bereska, der sich stets als verlässlicher Partner der Feuerwehr erwiesen habe. Die Unterstützung bei Fahrzeugbeschaffungen, Infrastrukturerweiterungen und der Einführung des Digitalfunks sei beispielhaft. Wiedenmann betonte: „Ohne diesen Rückhalt könnten wir das hohe Niveau unserer Arbeit nicht halten.“

Mit einem emotionalen Dank verabschiedete sich die Feuerwehr zudem von Hauptamtsleiter Matthias Hauf, der in den Ruhestand geht. Hauf war seit 2016 eine zentrale Ansprechperson und maßgeblich an vielen Projekten beteiligt. Die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Feuerwehr wurde in den Reden immer wieder betont.

Bürgermeister Bereska: „Sicherheit steht an erster Stelle“

Bürgermeister Norbert Bereska nutzte die Versammlung, um die Bedeutung der Feuerwehr für die Gemeinde hervorzuheben: „Es ist einfach gut zu wissen, dass man sich auf diese Mannschaft verlassen kann.“ Besonders hob er die gute Zusammenarbeit mit dem DRK hervor, die über Jahrzehnte gewachsen sei und heute ein Garant für ein funktionierendes Rettungswesen in Nattheim sei.

In seiner Rede betonte Bereska auch die Bedeutung dezentraler Strukturen: „Die Ortsteile brauchen ihre eigenen Feuerwehren. Das sorgt für Nähe, Vertrauen und schnelle Hilfe im Notfall.“ Sparmaßnahmen auf Kosten der Sicherheit, etwa durch Zusammenlegungen von Abteilungen, erteilte er eine klare Absage. Bereska betonte, dass Sicherheit in der Gemeinde oberste Priorität habe, und dazu gehöre eine leistungsfähige Feuerwehr.

Grund zur Freude gab es für die Jugendfeuerwehr um Jugendfeuerwehrwart Markus Weiß: Bürgermeister Norbert Bereska spendete als Anerkennung für die vorbildliche Jugendarbeit 500 Euro für gemeinsame Aktivitäten und Teambuilding-Maßnahmen.

Worte der Verantwortung und Mahnung

Kreisbrandmeister Michael Zimmermann lobte die Einsatzbereitschaft und die solide Struktur der Nattheimer Feuerwehr. Gleichzeitig mahnte er zur Weitsicht: Die Herausforderungen würden zunehmen, ob durch den Klimawandel, technische Entwicklungen oder gesellschaftliche Veränderungen. Besonders die Tagesverfügbarkeit sei eine der größten Baustellen im Ehrenamt. Hier brauche es neue Konzepte, eventuell auch interkommunale Zusammenarbeit, um die Hilfsfristen dauerhaft einhalten zu können. Zimmermann warb zudem eindringlich für die Erhaltung der Atemschutztauglichkeit, insbesondere bei jungen Feuerwehrangehörigen: „Ohne genügend Atemschutzgeräteträger nützt uns auch die beste Technik nichts.“

Verantwortung auf Verbandsebene

Thomas Joos, stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim, richtete in seiner Rede den Blick auf das Weltgeschehen: Von Kriegen über politische Umbrüche bis hin zu den Auswirkungen auf die Feuerwehrarbeit. Er erinnerte an die Bedeutung demokratischer Grundwerte und die Rolle der Feuerwehren als Teil der Zivilgesellschaft. Die Geschichte mahne dazu, wachsam zu bleiben und Verantwortung zu übernehmen. Nicht nur im Einsatz, sondern auch in der Verbandsarbeit. Mit Nachdruck appellierte Joos an die Feuerwehrangehörigen, sich aktiv in Gremien auf Kreis- und Landesebene einzubringen. Der Verband könne seine Aufgaben nur erfüllen, wenn sich ausreichend Kameradinnen und Kameraden engagieren.

Beförderungen und Ehrungen

Im Rahmen der diesjährigen Versammlung wurden zahlreiche Beförderungen und Ehrungen ausgesprochen. Zur Feuerwehranwärterin wurde Katharina Gayer ernannt. Den Dienstgrad Feuerwehrmann / Feuerwehrfrau erhielten Carolina Abele, Hannes Fröscher, Tobias Häußler, Phillip Holster, Nele Junginger, Jonas Mayer, Jana Rupp, Finn Steckbauer, Henrik Steckbauer, Jens Straub, Tobias Straub, Moritz Theilacker und Raphael Weber.

In den Rang des Oberfeuerwehrmanns / der Oberfeuerwehrfrau wurden Mario Böck, Benni Buckenhofer, Juliane Ulbert, Simon Fröscher und Jonas Weger befördert. Lisa Bernhard, Charlotte Hüll, Michael Joos und Lukas Weiß tragen nun den Titel Hauptfeuerwehrmann / Hauptfeuerwehrfrau. Den Dienstgrad Hauptlöschmeister erhielt Thomas Dambacher.

Auch langjährige Mitglieder wurden für ihre Treue und ihren Einsatz geehrt: Für 15 Jahre aktiven Dienst wurden Sandro Böck, Markus Krämer, Markus Weiß, Florian Trinkle und Alexander Sonnenfroh ausgezeichnet. Andreas Rohrer und Thomas Junginger wurden für 25 Jahre Dienstzeit geehrt. Georg Schmid erhielt die Auszeichnung für beeindruckende 40 Jahre im aktiven Dienst.

Eine besondere Ehrung wurde Matthias Baur zuteil: Er wurde mit der Ehrennadel in Silber der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Kommandant Wiedenmann blickte am Ende seiner Rede mit Optimismus in die Zukunft. Die Aufgaben würden komplexer, aber man sei gut aufgestellt: „Mit Teamgeist, Engagement und der Unterstützung aus der Gemeinde sind wir bereit für die kommenden Herausforderungen.“ Der Abend endete mit dem Wunsch nach einem erfolgreichen, sicheren und kameradschaftlichen Feuerwehrjahr 2025. Getragen von dem Bewusstsein, dass die Feuerwehr Nattheim nicht nur technisches Rückgrat, sondern auch ein tragender Pfeiler des gesellschaftlichen Lebens in der Gemeinde ist.


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