Feuerwehr hält Hauptversammlung ab: „Die Herausforderungen annehmen“


Ort: Heidenheim
Datum / Uhrzeit: 24.06.2022


HEIDENHEIM.(sam) Nicht einmal zwei Stunden war die Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr Heidenheim am vergangenen Freitag in den Räumlichkeiten der Paul Hartmann AG alt, als plötzlich  der halbe  Saal leer stand. Nicht etwa, weil die Versammlung zu Ende war, sondern die Meldeempfänger zu einem Feueralarm im Kreiskrankenhaus Heidenheim riefen. In diesem Fall handelte es sich um einen Fehlalarm und die Versammlung konnte wenig später in voller Stärke fortgeführt werden, doch war dieser Alarm und der Zeitpunkt dessen die Quintessenz des Abends: Die Feuerwehr Heidenheim ist rund um die Uhr für die Bevölkerung da.

„Retten – Löschen – Bergen – Schützen“. Für diese vier Kernaufgaben der Feuerwehr stehen in Heidenheim und seinen Teilorten rund 216 Frauen und Männer Tag und Nacht für den Notfall bereit. Was dies für die Feuerwehr mit dem größten Einsatzaufkommen im Landkreis heißt, erläuterte Kommandant Rainer Spahr in seiner 17. Gesamthauptversammlung mit beeindruckenden Statistiken und Berichten zum vergangenen Jahr 2021.

WENIGER EINSÄTZE IN 2021  

Zu 387 Einsätzen rückte die Feuerwehr Heidenheim im letzten Jahr aus. Trotz dieser beachtlichen Zahl beschrieb der Kommandant das Einsatzjahr im Gegensatz zu 2020 (458 Einsätze) als ruhig. Dieser Rückgang resultiere vor allem aus weniger Fehlalarmen im Corona-Jahr. „Warum dies so war, können wir nur vermuten“ so Spahr. Trotzdem musste man zu einigen besonderen und auch schwierigen Einsätzen ausrücken. Dabei reichte das Spektrum von kuriosen Ereignissen bis hin zu sehr belastenden Situationen. Alleine im ersten Halbjahr mussten etliche Brände gelöscht, Tiere aus Notlagen befreit oder auch Überlandhilfen bei Verkehrsunfällen geleistet werden. Aber auch ganz neuen Situation mussten sich die Feuerwehrleute stellen: So im Januar bei einem Buttersäureanschlag in einer Tierarztpraxis, bei der Unterstützung beim Entsorgen von verdorbenen Lebensmitteln nach dem Ausfall einer Kühlanlage im Werkgymnasium, wobei die Einsatzkräfte nur unter Vollschutzanzügen arbeiten konnten, oder einer Person die sich zunächst selbst in Brand steckte und danach von einem Parkdeck sprang. Unter die Rubrik „kurios“ fiel ein Einsatz im Kreiskrankenhaus Heidenheim, bei welchem die Einsatzkräfte in der Zentralen Notaufnahme einen Ring vom Körper eines Patienten entfernen mussten. Der einsatzreichste Tag im vergangenen Jahr war der 4. Juni, an welchem die Wehr alleine ganze neunmal zu Hilfe gerufen wurde.

Rund 58 Personen konnte die Feuerwehr Heidenheim im Jahr 2021 retten. Trotz aller Bemühungen, kam für acht Menschen jede Hilfe zu spät.

Feuerwehr Heidenheim ist gut ausgestattet

Mit der Umsetzung des Brandschutzbedarfsplans wurden unter anderem zwei neue hauptamtliche Mitarbeiter eingestellt. Somit sei es nun möglich, an Werktagen zwischen 7 und 17 Uhr, die Feuerwache mit mindestens sechs Funktionen zu besetzen und im Tagesdienst mit den insgesamt zehn hauptamtlichen Kräften den ersten Abmarsch sicherzustellen. Weiter konnte ein neues Löschfahrzeug beschafft werden und die Arbeiten beim Umbau des Feuerwehrhauses in Mergelstetten  wurden begonnen. Spahr betonte, dass eine funktionierende Feuerwehr nicht vornehmlich nur aus den großen roten Wagen bestehe. Hierbei sei es für die Arbeit der Feuerwehr erforderlich, dass diese auf dem Stand der Zeit ist. „An erster Stelle steht immer der Mensch“. Hier will man in Heidenheim weiter daran arbeiten, die Kameradinnen und Kameraden aus- und weiterzubilden. Neue Aufgaben gelte es anzugehen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Dazu zähle aktuell die Umrüstung auf den Digitalfunk, die Weiterentwicklung der Stabsarbeit und die Rückkehr zu den Werten des Ehrenamtes. Die Kameradschaft sei vor allem in den letzten Jahren zu kurz gekommen und muss wieder gestärkt werden. „Für vieles, was uns ausmacht, ist sie der wichtigste Baustein und ohne sie, da bin ich mir sicher, wird es in einigen Jahren eine Freiwillige Feuerwehr, wie wir sie kennen, nicht mehr geben.

„Ohne die Feuerwehr, ist alles nichts“

Heidenheims Bürgermeisterin Simone Maiwald überbrachte in ihrer Rede die Grüße von Oberbürgermeister Michael Salomo, des Gemeinderates und der Verwaltung. „Ich sehe heute Abend hier viele Frauen und Männer, die aus eigener Motivation heraus füreinander einstehen. Und was mindestens genauso wichtig ist: Ich sehe Frauen und Männer, die immer bereit sind, für Menschen einzustehen, die sie gar nicht kennen“, so die Bürgermeisterin. Mailwald betonte, dass diese Eigenschaft nie als selbstverständlich erachtet werden dürfe und die in Form der ehrenamtlichen Engagements von Grund auf Stabilität verleiht. „Ohne Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren der Feuerwehr, ist alles nichts“.

Sorge getragen hatte man auch im vergangenen Jahr in Heidenheim, dass die Feuerwehr für ihre wichtige Arbeit mit dem notwendigen Werkzeug ausgestattet wurde. So konnte ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug für die Abteilung Schnaitheim beschafft werden. Die Kosten für das Fahrzeug in Höhe von 450.000 Euro wurden mit einem Zuschuss des Landes von 92.000 Euro übernommen. Die Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten des Gerätehauses in Mergelstetten schreiten voran und in der Feuerwache an der Darwinstraße wurden ebenfalls Umbaumaßnahmen in Auftrag gegeben. Weiter wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung über die Erneuerung der Hallentore für alle Feuerwehrhäuser den Beschluss zur Auftragsvergabe gefasst.

Zivil- und Bevölkerungsschutz den Anforderungen der Zeit anpassen

Angesichts der Lehren aus der Corona-Pandemie und den Erkenntnissen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine will man in Heidenheim, auf Grundlage der Vorgaben von Bund und Land, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fach- und Geschäftsbereichen der Stadtverwaltung Heidenheim, dem Landratsamt und den Stadtwerken eine Vielzahl an Themen bearbeiten. Innerhalb der Stadtverwaltung habe man Anfang Juni ein Projekt zum Thema “Bevölkerungsschutz bei außergewöhnlichen Einsatzlagen und Sicherung von kritischen Infrastrukturen” ins Leben gerufen. Hierbei will man unter anderem Einsatz- und Notfallpläne erarbeiten, Kommunikationswege überarbeiten und die Sicherung von kritischer Infrastruktur an die Gegebenheiten der heutigen Zeit anpassen. „Lassen Sie uns die Herausforderungen annehmen“.

„Rückgrat der Feuerwehren im Landkreis“

Kreisbrandmeister Michael Zimmermann überbrachte die Grüße des Landkreises und informierte die Versammlung über das Feuerwehrgeschehen im vergangenen Jahr. Aber auch auf aktuelle Projekte blickte der oberste Feuerwehrmann im Landkreis. In Zeiten der Krisen, kriegerischen Auseinandersetzungen, aber auch immer öfters auftretenden Unwetterlagen, wolle man sich verstärkt auf den Katastrophenschutz im Allgemeinen fokussieren.

Als „Rückgrat der Feuerwehren im Landkreis“ bezeichnete Zimmermann die Feuerwehr Heidenheim und zeigte sich beeindruckt von der ehrenamtlichen Leistung, die die Männer und Frauen stemmen.

Uli Steeger berichtete über vergangene und aktuelle Themen in der Verbandsarbeit und würdigte seitens des Kreisfeuerwehrverbandes Feuerwehrleute, welche sich besonders um das Feuerwehrwesen in der Stadt und im Kreis verdient gemacht hatten. So erhielten neben lobenden und anerkennenden Worten das Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim, Marcel Altmann und Daniel Katzer (beide Abt. Schnaitheim). Das Ehrenkreuz in Silber erhielten Moritz Antoniuk, Michael Feth, und Thomas Mack (alle Abt. Heidenheim) sowie Denis Seebich (Abt. Großkuchen). Für seine hervorragenden Dienste und Leistung im Landkreis und dem Verband, wurde Jürgen Kübler (Hauptamt) mit dem Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied ernannt.

Das Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes erhielt Rolf-Peter Schaufelberger (Abt. Mergelstetten).

Mit den meisten Dienstjahren wurde an diesem Abend Eduard Maier aus Kleinkuchen verabschiedet. Maier hielt der Feuerwehr rund 45 Jahre die Treue.

Eintritte

Abt. Heidenheim: Lena Adler, Philip Eber, Manuel Ruf, Max Theilacker Abt. Schnaitheim: Marvin Bullinger Abt. Mergelstetten: Jonas Daube, Philipp Grüschow, Raphael Weidenbacher Abt. Oggenhausen: Bernhard PerrenAbt. Großkuchen: Vincent Oberhuber

Beförderungen

Zur Feuerwehrfrau

Ilka Maurer (Abt. Schnaitheim), Sabine Oberländer (Abt. Oggenhausen)

Zum Feuerwehrmann

Philipp Zimmermann (Abt. Heidenheim), Christoph Denninger, Nico Profendiener (Abt. Schnaitheim), Ersin Erkal, Luca Tögel (Abt. Oggenhausen), Max Oechsle (Abt. Großkuchen)

Zum Oberfeuerwehrmann

Kai Braun, Andreas Feilhauer, Robin Gauss, William Pfeiffer, Simon Wanner (Abt. Heidenheim), Dennis Fetzer, Sebastian Jäger (Abt. Schnaitheim), Klaus Strambach (Abt. Mergelstetten), Maximilian Burr, Viktor Fischer (Abt. Oggenhausen), Matthias Hafner (Abt. Großkuchen)

Zum Hauptfeuerwehrmann

Robin Baß (Abt. Heidenheim), Matthias Buck (Abt. Schnaitheim), Hannes Fritz Burger (Abt. Oggenhausen), Alexander Ahmann (Abt. Großkuchen)

Ernennungen & Beförderungen

Michael Gauland (Abt. Mergelstetten) zum Gruppenführer ernannt; Felix Kluge (Abt. Heidenheim) zum Löschmeister befördert und Gruppenführer ernannt; Matthias Krieg (Abt. Oggenhausen) zum Löschmeister befördert und Gruppenführer ernannt; Pramod Chaudhari (Abt. Schnaitheim) zum Hauptlöschmeister befördert; Michael Bajtek (Abt. Großkuchen) zum Hauptlöschmeister befördert; Florian Hafner (Abt. Großkuchen) zum Brandmeister befördert und Zugführer ernannt;  Roland Lehnert (Abt. Heidenheim) zum Oberbrandmeister befördert; Tobias-Lukas Rupp (Hauptamt) zum Brandmeister befördert; Lukas Woitsch (Hauptamt) zum Brandmeister befördert

 

Ehrungen

Für 15-Jährige Dienstzeit

Benjamin Baamann, Jens Buck, René Pascal Käfer (Abt. Schnaitheim), Mirjam Eichhorn (Abt. Mergelstetten), Matthias Glöckle (Abt. Mergelstetten)

Für 25-Jährige Dienstzeit

Konrad Jung, Alexander Zeeb (Abt. Mergelstetten), Alexander Kutschera (Abt. Oggenhausen), Martin Kawälde (Abt. Kleinkuchen)

Ehrennadel der Jugendfeuerwehr des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim

Stefan Lieb (Abt. Heidenheim), Leon Gauss (Abt. Schnaitheim)

Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim

Marcel Altmann, Daniel Katzer (Abt. Schnaitheim)

Ehrenkreuz in Silber des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim

Moritz Antoniuk, Michael Feth, Thomas Mack (Abt. Heidenheim), Denis Seebich (Abt. Großkuchen)

Ehrenkreuz in Gold des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim

Jürgen Kübler (Hauptamt)

Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes

Rolf-Peter Schaufelberger (Abt. Mergelstetten)

Verabschiedungen

Abt. Heidenheim

Ralf Baß (38 Dienstjahre), Thomas Mack (25 Dienstjahre), Günther Schmatlak (44 Dienstjahre)

Abt. Mergelstetten

Rolf-Peter Schaufelberger (44 Dienstjahre),

Abt. Kleinkuchen

Eduard Maier (45 Dienstjahre)

 

Ernennung zum Ehrenmitglied

Ralf Baß, Günther Schmatlak (Abt. Heidenheim), Rolf-Peter Schaufelberger (Abt. Mergelstetten), Eduard Maier (Abt. Kleinkuchen)


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