Hauptübung in Sontheim: Feuerwehr und DRK probten den Ernstfall


Ort: Sontheim an der Brenz
Datum / Uhrzeit: 27.10.2023


(wyma) Ungewöhnliche Ansetzung der Hauptübung in Sontheim an der Benz: Auf Grund von Terminkonflikten fand die diesjährige Hauptübung in der Brenztalgemeinde am vergangenen Freitag, den 27. Oktober, anstatt wie gewohnt an einem Samstagnachmittag statt. Dies tat dem Besucherandrang jedoch keinen Abbruch.
Trotz des ungewohnten Termins für die mitwirkenden Blaulichtkräfte konnte man ca. 200 Zuschauer am Übungsobjekt, dem Sontheimer Schulzentrum, willkommen heißen. Auch in diesem Jahr wurde über eine Lautsprecheranlage über die vorgeführten Übungsinhalte aufgeklärt und das Gezeigte mit Fachwissen untermauert.
Die Annahme der Übung war ein Brand im zweiten Obergeschoss des mittleren Schulgebäudes, bei dem sich eine Schulklasse und zwei Lehrkräfte nicht mehr selbstständig aus dem Klassenraum befreien konnten und von der Feuerwehr gerettet werden mussten.
Gegen 17:20 Uhr erfolgte somit der Übungsalarm für die beteiligten Kräfte von Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz. Diese trafen bereits nach wenigen Minuten mit mehreren Fahrzeugen und starken Kräften am Schulzentrum ein. Zusätzlich zu den beiden Abteilungen der Freiwillige Feuerwehr Sontheim an der Brenz, Sontheim und Bergenweiler, sowie der DRK Bereitschaft Sontheim unterstützten die Drehleiter der Feuerwehr Giengen und die DRK Bereitschaft Giengen die Sontheimer Hauptübung.
Als erster Schritt des Übungsgeschehens wurde nach Eintreffen der Führungskräfte die Brandmeldeanlage der Schule ausgelesen und eine erste Erkundung am Objekt durchgeführt. Daraufhin wurden zwei Einsatzabschnitte in der Neustraße und in der Gartenstraße gebildet, und der Angriff von zwei Gebäudeseiten eingeleitet.
Während sich bereits erste Kräfte unter Atemschutz zur Personenrettung und Brandbekämpfung in das eingenebelte Gebäude begaben, wurde von der rund 300 Meter entfernten Wöhrstraße schnellstmöglich eine Wasserversorgung über die Hauptstraße, Schulgasse und Neustraße aufgebaut. Hierfür wurden die Straßen teilweise gesperrt, und der Verkehr wurde durch Einsatzkräfte geregelt.
Mit dem Eintreffen der Drehleiter der Feuerwehr Giengen begann umgehend die Rettung der Personen über die Fenster. Diese wurden anschließend dem DRK zur weiteren Versorgung übergeben.
Weiterhin wurden im Verlauf der Übung verschiedene Positionen für das Aufstellen der Drehleiter getestet, um im Ernstfall bestmöglich an den nötigen Gebäudeteil anleitern zu können. Bei einem realen Brandereignis in einem Gebäude dieser Größe und mit entsprechend vielen gefährdeten Personen wäre außerdem der Einsatz mehrerer Drehleitern zu erwarten, wodurch die Erkenntnisse aus der Übung wichtige Rückschlüsse auf eine mögliche Einsatztaktik geben.
Nachdem alle 26 Personen gerettet werden konnten und das Gebäude mit Hilfe mehrerer Hochleistungslüfter vom Nebel befreit wurde, konnte Sontheims Hauptkommandant Jochen Schmid den Befehl zum Übungsende und Rückbau der Gerätschaften geben.
Nach getaner Arbeit begaben sich die beteiligten Blaulichtkräfte, die Feuerwehrsenioren und die Jugendfeuerwehr sowie die geladenen Gäste der Gemeinde in die Sontheimer Gemeindehalle zur Nachbesprechung der Übung.
Kommandant Jochen Schmid lobte die sehr gute Kommunikation zwischen den beiden Einsatzabschnitten und unter den verschiedenen beteiligten Fahrzeugbesatzungen. Er betonte nochmals die Wichtigkeit einer solchen Übung angesichts der Ausmaße des Übungsobjekts.
Auch Sontheims Bürgermeister Tobias Rief hob in seiner Ansprache die Bedeutung der gewonnenen Erkenntnisse zum Vorgehen am Schulzentrum hervor. Dabei betonte er, dass es entscheidend sei, der Bevölkerung zu demonstrieren und unter Beweis zu stellen, wozu die Feuerwehr im Ort im Stande ist und wie gut die Zusammenarbeit der verschiedenen Kräfte funktioniert. Hierbei lobte er insbesondere auch die gute Verzahnung zwischen Feuerwehr und DRK. „Besonders im Ehrenamt darf man auch zeigen, welchen Nutzen es für die Gemeinde bringt, wenn sich hier so viele Menschen zum Schutz der Bevölkerung engagieren und für unsere Sicherheit sorgen!“, befand der Rathauschef.
Zum Abschluss des offiziellen Teils der Übung konnten die Feuerwehrleute aus Sontheim und Bergenweiler noch dreizehn frischgebackenen Kameraden zum Eintritt ins aktive Feuerwehrleben gratulieren. Diese hatten kurz zuvor ihre Ausbildung zum „Truppmann“ oder umgangssprachlich „Grundausbildung“ abgeschlossen und dürfen ab sofort auch bei Einsätzen ihre Kenntnisse einbringen.
Anschließend folgte das traditionelle Hammelbratenessen. Dieser wird von den Kameradinnen und Kameraden des DRK zubereitet und bildet zusammen mit Sauerkraut und Hefeknöpfle alljährlich den krönenden Abschluss einer gelungenen Hauptübung. „Dr beschde Hammel ibrhaupt, wia emmer!“, ließ sich von den Tischen vernehmen.

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