Hauptversammlung: Feuerwehr Nattheim mit positiver Bilanz und zukunftsweisenden Konzepten
Ort: Nattheim-Fleinheim
Datum / Uhrzeit: 21.04.2023
NATTHEIM/FLEINHEIM (sam) Am vergangenen Freitag fand die jährliche Hauptversammlung der Feuerwehr Nattheim in der Turnhalle in Fleinheim statt. Zahlreiche Gäste, darunter Bürgermeister Norbert Bereska, Mitglieder des Gemeinderats sowie die Mitglieder der Feuerwehrabteilungen waren anwesend, um auf ein arbeitsintensives Jahr 2022 zurückzublicken. Doch die Feuerwehr Nattheim schaut nicht nur auf Vergangenes, sondern plant auch mit stimmigen Konzepten in die Zukunft.
Mit Blick auf das Jahr 2022 konnte die Feuerwehr Nattheim um Kommandant Michael Wiedenmann am vergangenen Freitag in der Fleinheimer Turnhalle eine positive Bilanz ziehen. Die Mitgliederzahlen seien stabil und die Einsatzabteilungen haben ein arbeitsintensives Jahr 2022 erfolgreich gemeistert, so der Kommandant in seinem Jahresbericht. Aktuell gibt es 98 aktive Mitglieder in den drei Einsatzabteilungen Nattheim, Fleinheim und Auernheim, die durch zahlreiche Einsätze, Übungen und Fortbildungen gefordert wurden. Insgesamt bewältigte die Feuerwehr Nattheim im Jahr 2022 43 Einsätze, wobei sieben verletzte Menschen gerettet werden konnten. Besonders erwähnenswert war dabei der Brand eines PKWs in einer Garage, der auf das Wohnhaus überzugreifen drohte. Dank des schnellen und professionellen Einsatzes der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden. Ebenso erfolgreich war die Rettung eines Kleinkindes im Juni, das mit seinem Finger im Radlauf eines Traktors stecken geblieben war. Die Feuerwehr Nattheim befreite das Kind und konnte damit eine gefährliche Situation entschärfen.
Neue Funktechnik, stimmige Konzepte und ein neues Löschfahrzeug
Besonders erfreulich sei auch der Blick in die Zukunft, so Wiedenmann. Die Feuerwehr Nattheim plane mit stimmigen Konzepten, um auch weiterhin den Herausforderungen des modernen Feuerwehrwesens gerecht zu werden. Ein wichtiger Schritt ist hierbei die Einführung des Digitalfunks noch in diesem Jahr. Die dazu notwendige Hardware wurde bereits bestellt und für das dritte Quartal 2023 erwartet. Durch diese neue Technologie, die im gesamten Landkreis eingeführt wird, wird die Kommunikation im Einsatz effizienter und sicherer gestaltet. Ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug ist ebenfalls in Planung, um den Anforderungen an modernen Einsatzszenarien gerecht zu werden. Den Zuschlag für das Fahrgestell hat die Firma MAN erhalten. Den Aufbau sowie die feuerwehrtechnische Ausrüstung kommt vom Giengener Traditionsunternehmen Albert Ziegler.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Erstellung neuer Einsatzpläne für flächendeckende Stromausfälle. Die Feuerwehr stelle sich somit auch auf mögliche besondere Herausforderungen in der Zukunft ein und ist gut vorbereitet, um der Bevölkerung in solchen Situationen zur Seite zu stehen, so der Kommandant.
Auch in der Öffentlichkeitsarbeit setzt die Feuerwehr Nattheim auf Modernisierung mit einer neuen Homepage und einer ansprechenden Außendarstellung, um neue Mitglieder zu gewinnen. Das Motto lautet: “Wir haben die Ausrüstung, jetzt fehlst nur noch Du.” Hierbei sollen Interessierte dazu ermutigt werden, sich der Feuerwehr anzuschließen und aktiv zum Schutz der Gemeinde beizutragen. (www.ffw-nattheim.de)
Krisen, Engpässe und neue Herausforderungen
Bürgermeister Norbert Bereska betonte in seinen Grußworten die Wichtigkeit der Feuerwehr in der Gemeinde. Eindeutige Beschlüsse seitens der Verwaltung und des Gemeinderates zeigen, dass man hinter der Feuerwehr stehe und sie unterstütze. Stolz zeigte sich der Bürgermeister über die Tatsache, dass Nattheim, als eine der ersten Gemeinden im Landkreis, bei einem flächendeckenden Stromausfall handlungsfähig bleiben kann. So stehen Notstromaggregate für kritische Infrastruktur bereit und die Kommunikation bei einem Blackout kann über ein eigens angeschafftes Satellitentelefon sichergestellt werden.
Kreisbrandmeister Michael Zimmermann beschrieb die momentan global vorherrschenden Konflikte und Krisen wie den Krieg in der Ukraine, Naturkatastrophen, Lieferschwierigkeiten und Energieengpässe und verwies dabei auf Versäumnisse im Katastrophenschutz in den letzten Jahrzehnten. Zwar funktioniere der Katastrophen- und Bevölkerungsschutz im Landkreis Heidenheim sehr gut, doch sei hier noch einiges aufzuarbeiten, so Zimmermann. Positiv hob der Kreisbrandmeister hervor, dass die Mitgliederzahlen bei den Wehren im Kreis stabil seien, die Anforderungen jedoch stetig steigen. Immer höhere Einsatzzahlen, kompliziertere Einsatzszenarien und neue Herausforderungen durch den klimatischen Wandel in Form von Flächen- und Waldbränden gelte es in Zukunft zu bewerkstelligen.
Der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim Thomas Joos berichtete über die Verbandsarbeit im vergangenen Jahr und künftige Projekte. Besorgt zeigte sich Joos über die zunehmende Gewalt gegenüber Einsatzkräften, die unlängst auch im Landkreis Heidenheim angekommen sei. Der Verband plane noch in diesem Jahr ein Seminar zur präventiven Deeskalation und Konfliktmanagement für die Feuerwehren im Landkreis.
Ebenfalls an diesem Abend standen Wahlen auf der Tagesordnung. Nattheims Abteilungskommandant Matthias Hett wurde für eine weitere Periode an der Spitze der Abteilung bestätigt. Auf den stellvertretenden Abteilungskommandant Björn Wiedenmann, der sich nicht mehr zur Wahl stellte, folgt Udo Riek. Manuel Kohler wurde zum 2. stellvertretenden Abteilungskommandanten gewählt.
Dietmar Albrecht, Abteilungskommandant von Fleinheim, wurde in seinem Amt bestätigt. Auf Stellvertreter Tobias Albrecht, der nicht mehr zur Wahl antrat, folgt Andreas Rohrer.
Aus dem aktiven Dienst wurden Lukas Stegmaier, Valentin Hüll und Markus Buckenhofer verabschiedet. Nach 43 Dienstjahren wurde ebenso Roland Hüll aus dem aktiven Dienst verabschiedet und zum Ehrenmitglied ernannt. Mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze wurde Erwin Pfitzer geehrt, der nach 46 Jahren aus dem aktiven Dienst ausscheidet. Zudem wurde er zum Ehrenkommandanten ernannt.
Beförderungen und Ehrungen
Beförderung zum Feuerwehrmann zur Feuerwehrfrau
Annalena Bührle, Eugen Brodt, Ronny Simann
Beförderung zur Oberfeuerwehrfrau
Ramona Corregia
Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann
Joachim Bayer, Rene Geipel, Marco Mailänder, Diana Mezes
Beförderung zum Löschmeister
Manuel Kohler, Sandro Böck
Beförderung zum Oberlöschmeister
Matthias Baur
Ehrung für 15 Dienstjahre
Ottmar Weger
Ehrung für 25 Dienstjahre
Stefan Burger, Joachim Bosch, Wolfgang Joos
Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim in Silber
Stefan Burger




