Maschinisten üben sich in Geschicklichkeit


Ort: Giengen
Datum / Uhrzeit: 26.04.2025


(MR) “Maschinisten” – sie bewegen die großen Einsatzfahrzeuge, die jedes Kind kennt. Vor allem mit Blaulicht und Martinshorn geht es hektisch zu, das große Fahrzeug muss durch jede noch so knifflige Engstelle manövriert werden. Doch bei den Freiwilligen Feuerwehren fahren die wenigsten Maschinisten täglich große Fahrzeuge. Umso wichtiger ist es, die Fahrzeuge auch unter Stress zu beherrschen.
Darauf zielt das Geschicklichkeitsfahren für Maschinisten ab. In einer theoretischen Prüfung werden Fragen zur Fahrzeugtechnik und Einsatzaufgaben abgefragt. Im praktischen Teil muss ein Löschfahrzeug über einen kniffligen Parcours gesteuert werden. Die Praxis beinhaltet beispielsweise Engstellen und einen Slalom vorwärts und rückwärts zu passieren, das Heran- und Überfahren einiger Hindernisse, eine Gefahrenbremsung und punktgenaues Bremsen.
Am vergangenen Wochenende wurde erstmals seit vielen Jahren wieder eine Geschicklichkeitsprüfung für Maschinisten im Landkreis Heidenheim abgenommen. 65 Teilnehmer der Feuerwehren Gerstetten, Königsbronn, Dischingen, Herbrechtingen, Heidenheim, Nattheim, Giengen, Steinheim und der Werkfeuerwehr BSH hatten sich lange auf die Prüfungen vorbereitet.
Bereits am Freitagabend wurde die Theorieprüfung in der Giengener Feuerwache durchgeführt. Aus einem Fragenkatalog mit 50 Fragen wurden 10 ausgewählt. 80% mussten richtig beantwortet werden. Im Anschluss wurden die mitgebrachten Löschfahrzeuge vermessen, da in der Praxis der Parcours an die Fahrzeugmaße angepasst werden musste.
Der praktische Teil startete am Samstagmorgen, bereits um 6:30 Uhr auf dem Parkplatz der BSH Hausgeräte GmbH in der Giengener Südstadt. Zeitlich getaktet wurden die Fahrer über den Parcours geschickt. Die Fahrprüfung musste in einer vorgegebenen Zeit absolviert werden. Zeitvorgabe sind sechs Minuten.
Die Fahrprüfung umfasst mehrere Stationen, die zügig nacheinander befahren werden müssen. Start ist das Überfahren zweier Schaltafeln, in Spurbreite des Fahrzeugs. Anschließend wir eine 20 Meter lange Gasse, abgesperrt durch Verkehrsleitkegel und nur 15cm breiter als das Fahrzeug, zunächst vorwärts durchfahren werden. Im Anschluss fährt der Maschinist das Fahrzeug vorwärts an ein Gatter, an welchem er mit einem Abstand von maximal 10cm anhalten sein Fahrzeug stoppen muss. Danach geht es im Rückwärtsgang wieder durch die 20 Meter lange Spurgasse zurück. In einem Zug muss das Fahrzeug dann seitlich versetzt, rückwärts an ein weiteres Gatter herangefahren und rückwärts eingeparkt werden. Auch hier darf der Abstand zur Begrenzung den Abstand von 10cm nicht überschreiten.
Weiter geht es vorwärts: Das Fahrzeug muss über vier versetzt liegende Schlauchbrücken manövriert werden, was das Fahrzeug zum schaukeln bringt. Das punktgenaue Halten zwischen zwei Linien mit der Vorderachse folgt als nächste Aufgabe.
Im Anschluss setzt der Fahrer die Fahrt fort. Er muss einen Slalomparcours, bestehend aus fünf Verkehrsleitkegeln durchqueren, zunächst rückwärts, dann vorwärts. Die nächste Station ist schwieriger, je größer das Fahrzeug ist, kommt jedoch in der Praxis häufiger vor: das Wenden des Fahrzeugs auf einer 7 Meter breiten Fahrbahn, während das Fahrzeug mit den Rädern innerhalb der markierten Breite blieben muss. Hier hatten es Fahrer mit kleineren Löschfahrzeugen deutlich leichter.
Bevor es zur Schlussaufgabe ging, musste das Fahrzeug nochmals aus voller Fahrt bei ca. 20-25 km/h in einer Gefahrenbremsung bis zum vollständigen Stillstand gebracht werden, bevor die Prüfung mit einer Punktlandung abgeschlossen werden konnte. Hierbei muss das rechte Vorderrad in einem kreisrunden Markierung mit 50cm Durchmesser abgestellt werden.
Je nach Fehler wurden von den wachsamen Schiedsrichtern aus den Landkreisen Heidenheim und Göppingen, Fehlerpunkte vergeben, die nach einem vorgegebenen Fehlerkatalog bewertet werden. Am Ende des Tages konnte jeder der angetretenen Teilnehmer seine Urkunde und sein Leistungsabzeichen von Kreisbrandmeister Zimmermann in Empfang nehmen.
Ein großes Dankeschön sprach Kreisbrandmeister Zimmermann und der Kreisfeuerwehrverband Heidenheim e.V. den an der Organisation beteiligten Helferinnen und Helfer aus, die die Veranstaltung möglich gemacht haben. Allen voran der Werkfeuerwehr BSH Giengen und der BSH Hausgeräte GmbH für das Zurverfügungstellen des Geländes und die Ausführung. An die Feuerwehr Giengen, Einsatzabteilung Giengen für das Bereitstellen der Feuerwache zur Theorieprüfung und Fahrzeugvermessung und der Einsatzabteilung Burgberg, welche für die Verpflegung und das leibliche Wohl am Übungsplatz gesorgt hatte und last but not least den unterstützenden Schiedsrichtern aus dem Landkreis Göppingen, die bei der Prüfungsdurchführung geholfen haben.

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